Ein schlechter Start ins Leben: 10 illegale Hundebabys müssen in Quarantäne
Es ist voll in der alten Quarantäne-Station des Albert-Schweitzer-Tierheims. Und nun kommen noch zehn weitere Welpen hinzu. Aufmerksame Anwohner hatten sich an einem Samstag bei der Polizei gemeldet, weil sie beobachteten, dass aus einem Auto heraus junge Hunde verkauft wurden. Als die alarmierten Polizeibeamten eintrafen, hatten sich die Tierhändler mit ihrer „Ware“ bereits in ein Mehrfamilienhaus zurückgezogen. Das Winseln der Hundebabys brachte die Polizisten jedoch schnell auf die richtige Spur.
Von den sichergestellten Kleinen, die noch keine acht Wochen alt sind, ist bisher nicht bekannt, aus welchem Land sie eingeführt wurden. Deshalb müssen sie mehrere Wochen im Essener Tierheim in Impf-Quarantäne bleiben. Das heißt, dass die süßen Hundebabys nun unter sehr eingeschränkten Bedingungen ihre Welpenzeit verbringen müssen. Zum Glück haben die Zehn im Albert-Schweitzer-Tierheim die Gesellschaft ihrer Wurfgeschwister, die mit dem gleichen Transport unterwegs waren.
Fest steht allerdings, dass die ungeimpften Kleinen total verfloht sind und Würmer „aus allen Knopflöchern“ ausscheiden – die Quarantänezimmer stehen quasi unter Durchfall…
Sollte sich jedoch herausstellen, dass die Kleinen wie viele ihrer illegalen Schicksalsgenossen nicht nur unter Darmparasiten sondern auch unter Viruserkrankungen leiden, verlängert sich der Quarantäneaufenthalt um unbestimmte Zeit. Insbesondere die sehr häufig auftretende Parvovirose führt bei zu jungen, ungeimpften Welpen zu einem qualvollen Tod.
Hinzu kommt, dass die viel zu frühe Trennung von ihrer Mutter nicht nur einer gesunden körperlichen Entwicklung entgegensteht, sondern dass auch die Entwicklung von sozialen Fertigkeiten behindert ist. Dieses Manko wird dann noch einmal durch die Quarantänezeit verschärft. Gerade in den ersten 16 Wochen, in denen ein Welpe – wenn alles gut läuft – lernt, sich an einen Zweibeiner anzuschließen und Bindung zu „seinem“ Menschen aufzubauen, sitzen die tollpatschigen Zwerge in der weitgehend reizarmen Umgebung eines Quarantänezimmers. Für die Tierpflegerinnen ist es deshalb ein Herzensanliegen, den Kleinen nicht nur ihr Futter, sondern auch ein Gefühl von Behaglichkeit und menschlicher Nähe zu geben. Leider nur ein unvollkommener Ersatz! Aber letztlich alles, was die Winzlinge in diesen Wochen haben!
Man müsste schon ein Herz aus Stein haben, wenn man solche Schicksale einfach abschütteln könnte. Jeden, der noch fühlen kann, bringen sie hingegen zum Nachdenken: über Profitgier, über das „Haben wollen“ und die schreckliche Schnäppchen-Mentalität. Und über überfüllte Tierheime, denen oftmals der Platz ausgeht für die Unterbringung der Opfer dieser Gier.
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